Chancen, Herausforderungen und Fallstricke im Umgang mit den sozialen Medien.
Ein Gastbeitrag von Carin Müller
Den allermeisten Autoren ist klar, dass „es“ ohne Social Media nicht geht, schließlich bekommen wir das eingebläut, noch ehe gefühlt das erste Wort zu Papier, Pardon: zur Datei!, gebracht wurde. Wir mögen um Himmels Willen früh anfangen, eine Fanbase aufzubauen und diese dann schon während des Schreibprozesses derart fantastisch mit unseren Postings zu unterhalten, dass sie gar nicht anders kann, also sofort zum Buchdealer des Vertrauens zu eilen, sobald das Werk fertig ist. Logisch, oder?
Oder auch nicht, denn das Kerngeschäft eines Autors sollte immer noch das Verfassen von Büchern sein, nicht das Bespielen möglichst vieler sozialer Medien. Doch wie eine sinnvolle Balance finden zwischen der zweifellos wichtigen Präsenz im Netz und der nötigen Konzentration auf das eigene Werk?
In meinem Workshop werde ich einen Überblick über die wichtigsten Plattformen geben, verraten, was wo und vor allem wie genau funktioniert, welche Irrungen und Wirrungen man sich sparen kann und warum ein Weniger auch mal viel mehr wert sein kann. Will heißen: Es wird kaum möglich sein, drei oder vier Kanäle – beispielsweise Facebook, Instagram, Twitter und Youtube – regelmäßig gleichzeitig so zu betreiben, dass die User immer etwas Neues erfahren. Wenn ein und dieselbe Aussage aus allen Rohren schallt, wird das im Zweifel eher nerven.
Wenn man also nicht Zeit und Energie im Übermaß zur Verfügung hat, würde ich empfehlen, sich auf zwei Lieblingsmedien zu konzentrieren und zudem einen Redaktionsplan zu erstellen, in dem klar festgelegt ist, was wann und wo gepostet wird. So ein Plan macht zunächst mal Arbeit, aber wenn man einmal im Monat ein paar Stunden Zeit investiert, um die Postings der nächsten Wochen zu planen, kann man sich die restliche Zeit aufs Schreiben konzentrieren. Schließlich wollen wir erfolgreiche Bücher veröffentlichen und keine Zweitkarriere als Social-Media-Experte anstreben.
Carin Müller ist Journalistin, Bloggerin und Romanautorin. Sie schreibt, seit man sie in 1978 in der ersten Klasse dazu gezwungen hat, und inzwischen unter mehreren Namen (u.a. als Charlotte Taylor). Sie hat bis heute rund 30 Bücher veröffentlicht – als Verlagsautorin und Selfpublisherin – und betreut für sich und ihre Kunden fast zwei Dutzend Social-Media-Kanäle.